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Die Wahrnehmungspsychologie - oder: Wie gut sind unsere Sinne?

Der überwiegende Teil der gemeldeten UFO-Sichtungen basiert einzig und allein auf den Berichten der Sichtungszeugen. Foto- oder gar Videoaufnahmen sind nur selten vorhanden. Obwohl in der modernen Zeit nahezu jedes Handy über eine Foto- und Videofunktion verfügt, hat die Anzahl der gemeldeten Sichtungen inkl. Foto- oder Videoaufnahmen gegenüber Ende des letzten Jahrhunderts nicht zugenommen. Somit muss sich die Feldforschungsarbeit eines UFO-Forschers einzig und allein auf die Aussagen des Zeugen stützen. Doch wie glaubhaft sind diese?

Bei dieser Frage soll nicht der Charakter eines Zeugen beleuchtet werden, sondern vielmehr seine Fähigkeit, Dinge korrekt wahrzunehmen und wiedergeben zu können. Gerade auch in der Kriminalistik spielt die Wahrnehmungspsychologie eines wesentliche Rolle, wenn es darum geht Zeugen zu befragen und ihre Aussagen zu bewerten.

Die UFO-Forschung kann hierbei von dem bereits vorhandenen Wissen der Kriminalistik profitieren und hinzulernen. Wahrnehmungspsychologische Studien haben dabei längst bewiesen, dass der Mensch nur sehr schlecht in der Lage ist, Dinge korrekt wahrzunehmen und wiederzugeben. Kommen dann weitere Faktoren, wie verstrichene Zeit (Erinnerung) oder unbekanntes Umfeld (UFO-Sichtung) hinzu, gehen die korrekten Angaben nochmals deutlich in den Keller.

Wie weit ist es also mit unserer Wahrnehmung her? Auch Studien speziell im Bereich der UFO-Forschung haben ergeben, dass die Testprobanden in der Regel ein Objekt zu gross und meist mit viel zu hoher Geschwindigkeit wiedergeben, als wie es ihnen tatsächlich erschienen ist. Andere Indizien wie Geräusche, Farben und Zeitdauer der Sichtung müssen deshalb ebenso grundsätzlich kritisch beäugt werden.

Die Wahrnehmungspsychologie ist eine der wichtigsten Disziplinen der UFO-Forschung. In Kreisen der UFO-Gläubigen wird ihr leider nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die ihr zustehen müsste. Der UFO-Zeuge wird in diesen Kreisen oft glorifiziert und jeder skeptische Einwand damit gekontert, dass man den Zeugen schlecht reden wolle. In Wirklichkeit aber leiden wir alle unter Wahrnehmungsstörungen. Sie glauben das nicht? Lassen Sie sich von den folgenden Tests überzeugen!

Das folgende Beispiel soll auf ganz banale Art verdeutlichen, wie leicht sich allein unsere Augen täuschen lassen und uns eine Realität vorgaukeln, die in Wirklichkeit überhaupt nicht vorhanden ist. Nachfolgend sehen Sie eine Abbildung mit einigen Spiralen. Alle Spiralen sind fest an ihrem Ort, d.h. sie bewegen sich nicht! Dies ist bei diesem Format des Bildes, nämlich ein jpg, auch gar nicht möglich. Schauen Sie genau hin und sie werden die vorgegaukelte Realität, bei klarem Verstand, mit bloßen Augen erkennen.

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Unser Gehirn gaukelt uns vor, dass sich die Spiralen drehen, obwohl sie in Wirklichkeit still stehen. 

Dieses banale Beispiel verdeutlicht uns, wie vorsichtig wir sein müssen, wenn es darum geht, Sichtungen anhand von Augenzeugenberichten zu beurteilen. Selbstverständlich spielen noch viele weitere Faktoren eine entscheidende Rolle, dennoch ist dieses Beispiel meiner Meinung nach sehr interessant und zeigt, wie wenig wir unseren Sinnen (in diesem Fall dem Sehsinn) tatsächlich vertrauen können.

Das folgende Beispiel ist sicherlich auch als kleiner Gag zu betrachten. Folgen Sie den Anweisungen und Sie werden ein "wahres" Wunder erleben.

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Aussagen eines Sichtungszeugen kritisch zu hinterfragen hat nichts damit zu tun den Zeugen zu diffamieren oder ihm eine bewusste Falschaussage zu unterstellen! Vielmehr müssen wir akzeptieren, dass die menschliche Wahrnehmung ihre Grenzen hat und sich bei bereits einfachsten Beispielen, wie oben abgebildet, täuschen lässt. Wenn man nun noch die verstrichene Zeit zwischen Sichtung und Meldung bei einem UFO-Untersucher hinzunimmt, muss jede Zeugenaussage kritisch hinterfragt werden. Je länger der Abstand zwischen Sichtung und Meldung, desto größer werden die Ungenauigkeiten. Weiterhin muss beachtet werden, dass viele Sichtungszeugen für sich bereits eine Meinung gebildet haben bzw. über Vorkenntnisse im Bereich des UFO-Phänomens verfügen, was zu bereinigten Aussagen führen kann, die darauf abzielen, lediglich eine Bestätigung ihrer vorgefassten Meinung zu erhalten. Eine von mehreren Personen erfolgte Sichtung führt zu anschließenden Gesprächen, wodurch das eigene Erlebte mit dem des anderen unterbewusst gemischt wird und anschließend zu einer einheitlichen Meldung führt, obwohl möglicherweise zuvor andere, eigene Aspekte des Gesichteten überwogen. All diese Punkte sind der Kriminalistik bekannt und werden in diesem Fachbereich seit Jahrzehnten bei Zeugenbefragungen berücksichtigt. Die UFO-Forschung tut gut daran, sich dieser kritischen Auseinandersetzung anzuschließen.

 
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